Wolken westwärts

"Eine Frau wurde am Hafen von Triest erschossen. Polizeiliche Untersuchungen blieben ergebnislos, die Vorgesetzte der Toten engagiert daraufhin einen privaten Ermittler mit dem Auftrag, anhand ihrer Briefe und Tagebucheinträge Hintergründe der Ermordung zu recherchieren.
Wir folgen inneren Monologen des Ermittlers und seinen Berichten an die Auftraggeberin, erfahren dabei von Unternehmen, die Menschen Empfindungen entnehmen und digital verkaufen wollen. Wir lesen von Angestellten der Unternehmen, die ihre Intimität in Poesiezirkeln zu bewahren suchen.
Dass die Tote am Wirkungsort Italo Svevos gefunden wird, der mit sezierendem Blick aufs Subjektive ein Tor der literarischen Moderne aufgestoßen hat, schwingt im Hintergrund leise mit. Dem Ermittler wird nie gelingen, der Auftraggeberin selbst zu begegnen. Dass die Auftraggeberin mit der Toten identisch sein könnte und ihr Sich‐Entfernen von einer KI in Szene setzen lässt, dass eine sich ausweitende Abwesenheit des Realen so ein mögliches Wahrnehmen von Gegebenem durchstreicht, führt die Ermittlungen in die zunehmende Leere des eigenen Selbst." (Quelle: Klingenberg)
Der Autor Ralf B. Korte im Gespräch mit Astrid Nischkauer über seinen im Verlag Klingenberg erschienenen Roman "wolken westwärts".